Dienstag, 12. Februar 2008

Der Countdown läuft....

Zurück in Buenos Aires hiess es nochmals shoppen was das Zeug hält, nicht nur für Sarah! Nochmals liessen wir uns von den Shops der Avenida Santa Fe verleiten und kühlten uns von der Hitze des Tages in Shoppingcenters ab.
Doch viel Zeit dafür hatten wir nicht... eines Abends quartierten sich wiederum zwei Schweizer im gleichen Hotel ein - ja, ja Chrigu und Jüre waren zurück im Team! Wahrscheinlich wird uns der Portier - oder besser gesagt, die auferstandene Leiche - danken, wenn wir abreisen werden. Natürlich mussten wir schon am ersten Abend unsere Kenntnisse betreffend Nachtleben voll zur Geltung bringen. Der arme Portier-Mändu wurde aus dem 5-Uhr Tiefschlaf geweckt!

Am Sonntag stand natürlich der Antiquitätenmarkt im Barrio San Telmo inklusive Sightseeing in der Innenstadt auf dem Programm. Wir fuhren sogar mit einer uralten Metro à la Wildwesteisenbahn! Am Antiquitätenmarkt gibts eigentlich von Silberbesteck über Kleider, Federboas, alte Münzen bis zum Kleiderschrank alles zu kaufen. Ausserdem wird auf der Strasse Tango getanzt und im späteren Nachmittag treten verschiedene Strassenmusiker in den Gassen auf - ein fröhliches Gewühl! Doch wenn man die Hitze und den verpassten Schlaf dazuzählt, war eine kleine Siesta keine schlechte Idee! Später entbrannte beim ersten Bierli wiederum der Jasskampf und darauf verdrückten wir unserer absoluten Lieblingsbeiz ein riesiges Bife de Corizo.

Nun war der letzte Tag gekommen, die zwei Express-Reiser holten noch schnell das Pflichtprogramm betreffend Sightseeing auf und wir rannten nochmals Peschus Schuhen nach....! Der letzte Abend war gekommen, natürliche mit Riesen-Bifes, süffigem Malbec und spätem Zubettfallen - dabei hatten wir noch nicht mal Zeit zum packen gehabt. Egal, am nächsten Morgen war die Stimmung bei Sarah und Pesche sowiso gedrückt - nun war es soweit, wir mussten nach Hause!

Also packten wir zum letzten Mal unseren Rucksack und stiegen in ein Taxi zum Flughafen. Puuuuh mit knapper Not haben wir diese überlebt - der Taxifahrer verabschiedete uns mit einer echt haarsträubenden Fahrt nach argentinischer Manier.
Tja, dann gabs nicht mehr viel zu tun, einchecken - warten - warten - fliegen - warten (in Sao Paulo 7 stunden) - fliegen - warten in London und zum ersten mal wieder Berndeutsch hören in Zürich! Gut leider konnten wir den echt schweizerischen Füdlibürger von Grenzbeamten nicht mal überzeugen uns einen Stempel in den Pass zu knallen "Das darf ich nicht, der Pass ist Eigentum der Eidgenossenschaft, der gehört nicht euch!" - dies war unsere Begrüssung in Zürich nach 11 Monaten und 13 Ländern!!!!!!!

Wieder zurück in der geliebten Schweiz geniessen wir jetzt vorerst mal urchige Kost, Parties und die Gesellschaft mit Freunden und Familie, pünktliche Abfahrten, ein eigenes Bett und was der Alltag sonst noch so alles bringt. Na dann, bis zum nächsten Abstecher ins fernwärts.....

Samstag, 19. Januar 2008

BA und die Faelle

In Buenos Aires traf uns vorerst fast der Schlag - der Hitzeschlag! So hohe Temperaturen mit einem guten Sprutz Smog kombiniert, waren wir uns nicht mehr gewohnt. Die Hotelreservierung hatte nicht hingehauen und so wanderten wir durch den Stadtteil Palermo und fanden schlussendlich ein tiefpreisiges Superhotel. Natuerlich reinigten wir uns erst mal von der 25h-Reise und legten uns dann hin, um nicht gerade wieder ins Schwitzen zu kommen. Zum Glueck prasselte am Abend ein Gewitter nieder und kuehlte die Atmosphaere fuer die naechsten paar Tage ab.

Und so waren wir auch gewillt, waehrend der Tageshitze in den folgenden Tagen durch die Strassen zu ziehen und uns vor allem in (klimatisierten) Laeden aufzuhalten, waehrend wir unsere Garderobe zu erneuern versuchten. Buenos Aires hat viel Schoenes zu bieten, wie die haufenweise vorhandenen Strassencafes, Paerke, Designerlaeden, riesige Malls, Restaurants mit ich-mag-nicht-mehr-aber-ess-trotzdem-weiter Essen, Hundeausfuehrer die 15 Hunde aufsmal ausfuehren, eine schnelle U-Bahn, schoene alte Haeuser etc.
Ausserdem haben die verschiendenen Stadtteile ihr eigenes Flair und eigene Sehenswuerdigkeiten. So spazierten wir dem Hafenbecken entlang, bummelten auf der Fussgaenger- und Shoppingmeile Florida in Downtown, besuchten den Antiquitaetenmarkt und bewunderten Tangoshows in San Telmo und genossen das Essen (mehrheitlich saftiges Bife de Chorizo) und Bier in Palermo. Keine Zeit fuer Langeweile!

Schon bald stand die letzte Reise auf dem Programm: wir schliefen ueber Nacht im komfortablen Cama-Bus nach Puerto Iguazu. Erst am naechsten Nachmittag trafen wir im Hotel ein und wollten uns eigentlich gemuetlich an den Pool setzen und noch ein bisschen braunwerden. Doch die Belegschaft hatte andere Plaene und schlussendlich wurden wir in ein Auto verfrachtet und nach Brasilien gebracht. Nein, kein Kitnapping, wir haben sogar dafuer bezahlt! Wir traten in den Naturpark auf der brasilianischen Seite ein und liessen uns in die Naehe der Wasserfaelle von Iguazu bringen. Von dort aus machten wir einen Spaziergang durch den dampfenden Dschungel und - whoau..... unbeschreiblich eindruecklich was sich da vor unseren Augen zeigte. So schoen es in unserem Fuehrer beschrieben ist, so wahr ist es: "Wer an der Theorie zweifelt, dass negative, von Wasserfaellen erzeugte Ionen die Stimmung heben, muss nach einem Besuch von Iguazu seine Meinung gruendlich ueberdenken."

Wir waren wohl nicht die ersten oder letzten, die vom Anblick ueberwaeltigt waren!!!!!

Von der brasilianischen Seite hat man zwar den fast gaenzlichen Ueberblick ueber die Faelle, doch auf der argentinischen Seite kann man naeher heran und die Fusswege sind laenger. Also waren wir am naechsten Tag auf der anderen Seite des Flusses und naeherten uns dort den Faellen. Nach jeder Wegbiegung zeigt sich wieder ein anderer Fall, eine noch schoenere Ansicht.... ein noch besseres Foto muss gemacht werden. Als fast erstes spazierten wir zum Bootssteg runder, wurden mit Drybag und Schwimmweste ausgeruestet und stiegen in ein Motorboot. Schon bald wurde der Motorenlaerm vom tosenden Wasser uebertoent, als wir uns den Faellen naeherten und schlussendlich ganz im Wasserstaub verschwanden. Natuerlich blieb kein Fleckchen Haut trocken - was fuer ein Gaudi. Cool!

Wir wanderten den ganzen Tag durch den Park und starrten die Faelle an, waehrend wir uns ueber die unzaehligen Touristengruppen aufregten. Gegen Abend stiegen wir dann noch in den Zug und schlotterten bis ans Ende der Linie. Von dort aus ging es ueber einen 1km langen Steg bis oben an den groessten Wasserfall, der Gargante del Diablo. Innert Sekunden waren wir wieder pflotschnass und konnten unseren zugekniffenen Augen kaum trauen - da entfaltet sich wirklich ein wahrhaftiges Naturpektakel. Rundherum tosendes Wasser und der im Dampf ersichtliche Regenbogen, nachdem der Fluss gemuetlich ueber die Ebene geflossen ist.

Weil es so spektakulaer war, kaempften wir am naechsten Morgen gleich nochmals durch die Touristenmassen zu diesem "Teufelsschlund" und liessen uns erneut bezaubern, bevor wir uns in den schoen klimatisierten Bus zurueck nach Buenos Aires setzten.

Freitag, 18. Januar 2008

Blaue Seen, Bier und Staub

Nun denn, natuerlich wollten wir die zwei Cicos am Busterminal abholen - leider kam der Bus mit 2.5 Stunden Verspaetung an, zum Glueck hatten wir ja dies mit der Zeitumstellung bis dann nicht mitgekriegt - sonst waerens 3.5 Stunden gewesen.

Natuerlich kamen wir an diesem Abend nicht frueh und nuechtern in die Heja... somit bestiegen (mit dem Baehnli natuerlich!) Chrigu und Juerg zur Ausnuechterung am naechsten Morgen den Cerro Otto und wir organisierten Znacht und unsere Busbillette nach Buenos Aires!
Juppiih, endlich konnten wir den gemieteten Clio in Empfang nehmen und losduesen in Richtung San Martin de los Andes! Leider freuten sich die Stossdaempfer des armen Clio weniger ueber die holperigen Naturstrassen auf dem zweiten Teil der Fahrt! Doch die Landschaft war grandios, klare Fluesse, kuriose Gesteinsformationen, blaue Seen und ab und zu den verschneiten Spitz eines Andenberges. Beim Pick-nick kuehlten wir uns sogar im eiskalten Wasser eines Bergsees ab....!

Endlich in San Martin de los Andes angekommen wurde uns erst mal klargemacht, dass wegen Hochsaison alle billigen Unterkuenfte ausgebucht seien....! Ok, ein bisschen ausserhalb klappte es dann sogar mit einem Cabaña. Natuerlich mussten wir das Angebot vom Besitzer gleich annehmen und riesige Fleischstuecke (oder waren es ganze Rinder?) auf der vorhandenen Glut des Grilles werfen... mmmmh Fleisch, gegrillte Zuchetti und Peperoni, Peschus selbstgemachten Kartoffelstock und feinen Rotwein - wow! Am Tag darauf fuhren wir die beruehmte "Siete Lagos"-Strecke (sieben Seen) ab - leider auch wieder Holperstrasse, aber genausoschoen wie am Vortag! Wir schafften's sogar bis nach Bariloche zurueck - wo wir nach einem feuchtfroehlichen Jassabend todmuede in die Betten fielen!


Nun mussten wir doch noch das viel empfohlene Ex-Hippie Doerfli "El Bolson" sehen - 125km hin und 125km zurueck! Die Aussicht von der Strasse aus lies uns fast nach jeder Kurve aufs neue staunen - aber "El Bolson" praesentierte sich eher als heruntergekommenes Dorf mit einer Tankstelle, 2 Supermaerkten, viel Staub und alten Autos! Darum kehrten wir nach erfolgreicher Pluenderung der Baeckerei auch wieder nach Bariloche zurueck - mit Pik-Nik-Halt an einem wunderschoenen See. Der letzte Abend liessen wir mit einem feinen Essen, viel Bier und diversen Jasskaempfen ausklingen.


Denn am naechsten morgen hiess es Abschied nehmen. Wir reisten weiter nach Buenos Aires und Chrigu und Juerg nach El Chalten....